Klassische Homöopathie

Klassische Homöopathie


Wer übernimmt die Behandlungskosten?
Die meisten gesetzlichen und alle privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Anamnese, also das Gespräch, in dem die Hilfesuchenden ihr Leiden ausführlich schildern können. Dies betrifft die körperlichen Aspekte der Erkrankung genauso, wie ihre geistigen und seelischen Anteile.Die gleichen Kriterien der Kostenübernahme gelten auch für die notwendigen Folgegepräche, in denen Krankheitsverlauf im Mittelpunkt steht. Darin geht es unter anderem um Fragen wie:
  • In welcher Weise hat die homöopathische Arznei gewirkt?
  • Ist es eventuell notwendig, ein anderes Mittel zum Einsatz zu bringen?
Dagegen werden die homöopathischen Medikamente nur von wenigen Krankenkassen erstattet; allerdings kosten diese in der Regel nicht mehr als 20 Euro. 
 
 
Behandlungsablauf
Das oben erwähnte Erstgespräch dauert etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Nach ungefähr vier Wochen, in denen die ausgesuchte Arznei regelmäßig eingenommen wurde, kommt es zum nächsten Gespräch,  für das eine Halbe- bis Dreiviertelstunde einzuplanen ist. Je länger die Erkrankung vor der Behandlung währte, beziehungsweise je schwerwiegender sie ist, desto länger dauert in der Regel der Heilungsverlauf. In diesem Zeitraum sind ebenfalls regelmäßige Gespräche notwendig, um dem Prozess der Heilung gerecht zu werden.

Allgemeines über die Homöopathie:
Der Therapieansatz der klassischen Homöopathie geht auf deren Begründer, den Arzt Christian-Friedrich-Samuel Hahnemann zurück. Er hatte die Erfahrung machen müssen, dass die damalige Schulmedizin nicht nur unbefriedigend wirkte, sondern die Patientinnen und Patienten der zahlreichen Nebenwirkungen wegen auch schädigte. Die Suche nach einem Ausweg aus diesem Dilemma trieb ihn in eine jahrzehntelange Forschungsarbeit, in deren Verlauf die neue Heilmethode entstand. Im Zentrum stehen hier Substanzen aus dem Pflanzen-, Mineral- und Tierreich, die nicht nur verdünnt, sondern in jedem weiteren Verdünnungsschritt energetisiert (potenziert) werden – durch Zerreiben der Substanz oder Schütteln der Lösung. Am Ende stehen Potenzen zur Verfügung, in denen die Ursubstanz teilweise chemisch gar nicht mehr nachzuweisen ist.

Ein weiteres Grundprinzip der Heilmethode steht im Kontrast zur herkömmlichen Herangehensweise, denn sie ist nicht gegen die Symptome der Erkrankung gerichtet. Vielmehr wird der eigentlichen eine künstliche Erkrankung aufgesetzt, was zur Auflösung der Beschwerden führen soll. So wird bei Fieber kein temperatursenkendes, sondern ein homöopathisches Arzneimittel mit dem Potenzial verordnet, ebenfalls Fieber erzeugen zu können. Ein weiteres Beispiel für dieses Grundprinzip bietet die Küchenzwiebel. Sie ruft im Normalzustand (spätestens beim Schneiden und Zerteilen in der Küche) Tränenfluss und Brennen in den Augen hervor, kommt aber in ihrer homöopathisierten Form als Mittel gegen Heuschnupfen zum Einsatz. Und schließlich bildet die Berücksichtigung nicht nur der körperlichen Beschwerden, sondern immer auch der jeweiligen Geist- und Gemütsverfassungen der Patientinnen und Patienten einen wesentlichen Kern des homöopathischen Heilansatzes. Genau dies macht die Homöopathie zu einer ganzheitlichen Heilmethode und somit zur Individualtherapie.

Allerdings dürften die beschriebenen Grundprinzipien auch deutlich machen, dass es hier – je nach Erkrankung (akut oder chronisch) – um eine aufwändige Behandlungsweise gehen kann. Dennoch rechtfertigen die damit möglichen Erfolge die Mühe, die sowohl Behandler als auch zu Behandelnde aufbringen müssen. Tatsächlich ist das Einsatzfeld der Homöopathie sehr groß und reicht unter anderem von gewöhnlichen Erkältungsinfekten, Magen-Darmgrippen über Allergien, Kopfschmerzen, Migräneleiden, Neuralgien, Stoffwechselproblemen, Menstruationsstörungen, klimakterischen Beschwerden, Schlafstörungen bis hin zu Trauerreaktionen und depressiven Verstimmungen.

So groß das Einsatzgebiet der Homöopathie auch sein mag, so klar sind ihre Grenzen: Eine akute Blinddarmentzündung gehört operiert, ein bösartiger Tumor herausgeschnitten, ein Knochenbruch in Gips gelegt. Auch wir setzen, wo notwendig, Antibiotika ein und sind dankbar für diese und viele andere Optionen der Schulmedizin, die genauso ihre Berechtigung hat. Der Segen steckt in den Wahlmöglichkeiten. Deshalb geht es uns immer darum, zusammen mit unseren Patientinnen und Patienten den Behandlungsweg zu ermitteln, mit dem sich beide identifizieren und den beide guten Gewissens verantworten können!
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